Pergamon war eine antike griechische Stadt in der heutigen Türkei, in Mysien, im Nordwesten Anatoliens, 25 Kilometer von der Ägäis entfernt, auf einem Vorgebirge an der Nordseite des Flusses Caicus (dem heutigen Bakircay), die während der hellenistischen Zeit unter der Attaliden-Dynastie (281–133 v. Chr.) zur Hauptstadt des Königreichs Pergamon wurde. Heute liegt die moderne Stadt Bergama in der Nähe.
Das Attaliden-Königreich war der Reststaat, der nach dem Zusammenbruch des Königreichs Thrakien übrig blieb.
Die Attaliden, die Nachkommen von Attalus, dem Vater von Philetaerus, der 281 v. Chr. nach dem Zusammenbruch des Königreichs Thrakien an die Macht kam, gehörten zu den loyalsten Unterstützern Roms in der hellenistischen Welt. Unter Attalus I. (241-197 v. Chr.) verbündeten sie sich mit Rom gegen Philipp V. von Mazedonien während des Ersten und Zweiten Makedonischen Krieges und erneut unter Eumenes II. (197-158 v. Chr.) gegen Perseus von Mazedonien während des Dritten Makedonischen Krieges. Für ihre Unterstützung gegen die Seleukiden wurden die Attaliden mit allen ehemaligen seleukidischen Herrschaftsgebieten in Kleinasien belohnt.
Die Attaliden regierten mit Intelligenz und Großzügigkeit. Es sind viele Dokumente erhalten, die zeigen, wie die Attaliden das Wachstum der Städte durch die Entsendung von qualifizierten Handwerkern und durch die Abführung von Steuern unterstützten. Sie gestatteten den griechischen Städten in ihren Herrschaftsgebieten, ihre nominelle Unabhängigkeit zu wahren. Sie schickten Geschenke an griechische Kulturstätten wie Delphi, Delos und Athen. Sie besiegten die einfallenden Kelten. Sie gestalteten die Akropolis von Pergamon nach dem Vorbild der Akropolis in Athen um. Als Attalus III. (138-133 v. Chr.) 133 v. Chr. ohne Erben starb, vermachte er ganz Pergamon den Römern, um einen Bürgerkrieg zu verhindern.
Der erste christliche Bischof von Pergamon, Antipas, soll hier im Jahr 92 n. Chr. den Märtyrertod erlitten haben.